Darstellung durch den Bezirk Oberbayern

Der Bezirk Oberbayern ist die verantwortliche Behörde für die Schaffung von Lebensraum für Menschen mit seelisch/geistiger Behinderung und herausforderndem Verhalten.

Der Bezirk Oberbayern weiß um die Unterbringungs-Notlage für Menschen mit herausforderndem Verhalten. Dass die Anzahl an verfügbaren Plätzen für Betroffene vollkommen ungenügend ist, und hier großer Handlungsbedarf besteht, wird sogar in einer bezirkseigenen Präsentation aus dem Jahr 2019 betont.
(Quelle: https://www.lebenshilfe-wm-sog.de/images/Newsslider/FachtagWohnen_BezirkOberbayern.pdf)

  • Es besteht eine stark steigende Nachfrage an „Intensiv-Plätzen“
  • Es gibt sogenannte „Langlieger“ in den KBO-Kliniken (=Psychiatrischen Kliniken); „Hier geht es nicht um einige Wochen, sondern um den Verbleib in der Klinik für bis zu einem Jahr oder, in Einzelfällen, sogar länger.“

Was allerdings der Bezirk Oberbayern folgerichtig erkennt: „Die Versorgung in der Klinik ist auf medizinische Behandlung ausgerichtet und kann den Eingliederungsbedarf der Menschen nicht decken!“


Folgende Veränderungsbedarfe sind aus Sicht der Bezirksverantwortlichen nötig:

  • Übergänge in den und aus dem Intensivbereich schaffen
  • Struktur für die Zusammenarbeit bei der Suche nach Versorgungsmöglichkeiten
  • Gemeinsames Übergangsmanagement für junge Erwachsene
  • Schaffung von „Notplätzen“

Um bei diesem Notstand Abhilfe zu schaffen, hat der Bezirk Oberbayern das Projekt Intensivwohnen in Oberbayern, kurz PINO, ins Leben gerufen: „Ziel der Evaluation ist die Entwicklung eines innovativen Gesamtkonzeptes des Intensivwohnens für den Bezirk Oberbayern, welches die Sicherung der Versorgungssituation und die Verbesserung der Lebens- und Betreuungsqualität der Personengruppe zur Zielperspektive hat, zugleich Hinweise auf Möglichkeiten für mehr Teilhabe und Inklusion gibt und Zugangschancen zu den Lebensbereichen Freizeit und Arbeit aufzeigt.“

Dieses Projekt ist auf drei Jahre angelegt.

Eine Frage bleibt allerdings nach allen Seiten offen:
Was passiert in diesen drei Jahren mit den Betroffenen? Bleiben Sie solange als „Langlieger“ in den Kliniken?